Donnerstag, 05.08.2021: Morgen geht es mit Mr. Kabenzmann ab in den Urlaub nach Dänemark und wir freuen uns richtig drauf! Heute wird noch ein bißchen gepackt und was unser Haus angeht, auch etwas aussortiert. Eigentlich ist es ja gar nicht mehr unser Haus, da es ja per Notarvertrag bereits verkauft ist. Schritt Eins der Verschlankung in Corona-Zeiten ist damit fast abgeschlossen, denn nach unserer Rückkehr aus Dänemark sind es nicht mehr 175m2 die wir bewohnen, sondern nur noch 55.
Ganz viel Kram, der nur vor sich hin gestaubt hat ist bereits entsorgt und heute sowie in 3 Wochen kommt der Rest auf den Sperrmüll.
Ein richtig gutes Gefühl, nicht mehr soviel mit sich rum schleppen zu müssen. Leichtes Gepäck!
Dänemark ist aus unserer Sicht der letzte Urlaub vor der Reise. Für die nächsten gut 2 Wochen haben wir einen groben Plan, verbunden mit bestimmten Daten/Zeiten, wann wir wo sein wollen. Das soll sich dann in der Zukunft auch ändern. Weiterhin wollen wir diesen Urlaub nutzen, um Mr. Kabenzmann auf Herz und Nieren zu testen und um herauszufinden, wie die Bastelei aus dem letzten Jahr sich denn im Dauereinsatz so bewährt.
Hierfür geht es Morgen zunächst nochmal in den Fursten Forest, wo wir den Dicken (jetzt mit gut 10to) nochmal im Gelände bewegen wollen. Katja wird hier auch „erfahren“, wie sich ein so dickes Ding abseits geteerter Straßen verhält.
Ach ja, für diese Testfahrt nehmen wir „little K.“, den Anhänger von Mr. Kabenzmann ebenfalls mit, da dieser uns in der Zukunft evtl. auch auf Reisen begleiten soll und da wir unterwegs auch noch einige Auslieferungen zu tätigen haben. Dazu aber in den kommenden Tagen mehr.
Freitag, 06.08.2021: Die ersten 185km in den Fursten Forest haben wir gut hinter uns gebracht und sind gegen Mittag im Offroadpark angekommen. Den Anhänger haben wir dann auf dem Campingplatz abgekoppelt, den Unterfahrschutz hochgeklappt und dann ab in die Sandgrube. Bevor wir auf‘s Gelände sind habe ich noch versucht einem merkwürdigen, klingelnden und kratzenden Geräusch auf die Spur zu kommen. Also eben den Schallschutz unter dem Auto abmontiert und mal genau hören, wo es herkommt. Irgendwo in der Nähe des Kühlers. Genauer ging es in dem Moment nicht, aber die Erkenntnis hat nicht lange auf sich warten lassen 🙈
Aber erstmal ging es ab in den Sand und Katja hat Ihre erste offroad-Erfahrungen mit Mr. K. gesammelt. Macht sie wirklich auf Anhieb sehr gut - Fuß weit weg von Kupplung und Bremse und das Auto einfach mal machen lassen. Vorher haben wir ein bißchen Luft abgelassen, aber mehr um das zentrale System mal zu nutzen als das es das wirklich gebraucht hätte.
Die Panzerstrecke haben wir dann nicht gemacht und sind nach kurzer Pause nochmal Richtung Sandgrube.
Hier kam jetzt besagtes Geräusch wieder durch und es hat auch deutlich an Lautstärke zugenommen.
Als ich kurz vor der Grube angehalten habe um die Untersetzung einzulegen war es so laut, dass ich ausgestiegen bin um nochmal nachzuschauen.
In dem Moment, wo ich vor dem Auto stehe, macht der Dicke einfach unter sich 😳
Kühlwasser und zwar ne ordentliche Menge davon. So ein Sch…
Ich hätte zum Start der Tour nicht wieder zum Hund sagen dürfen, dass wir in ein Abenteuer starten. Immer wenn ich das in der Vergangenheit getan hab, ist was in den Arsch gegangen. Jetzt ist es offiziell untersagt, dem Hund gegenüber von anstehenden Abenteuern zu sprechen :-)
Wir standen vielleicht 5 Minuten da und haben uns das Malheur angeschaut, da haben schon ein paar nette Jungs angehalten und gefragt, ob sie uns helfen können. Das konnten sie auch, da sie aus der Gegend hier waren und uns eine Werkstatt nennen konnten, wo uns evtl. geholfen wird.
Also flux angerufen am Freitag Nachmittag um 16:15Uhr und siehe da, der Kollege kann uns über Nacht ne neue Pumpe im Austausch besorgen.
Spitze ! Jetzt noch schnell den Park informiert, dass wir heute gerne im Gelände und nicht auf dem Camping nächtigen möchten/müssen. Josef kommt dann auch sofort vorbei und hilft uns die Abholung der Ersatzpumpe für morgen früh zu organisieren.
Günther, der am Eingang zum Offroadgelände die Tickets kontrolliert kommt dann auch noch vorbei und bietet sich an, uns morgen früh zur Werkstatt und dann auch mit der neuen Pumpe zurück zum Auto zu fahren.
Wie geil ist das denn bitte ? Es gibt doch nicht nur Idioten auf unserem Planeten. Wir sind erleichtert und sehr dankbar.
Jetzt muß nur noch das defekte Organ entfernt werden. Da ich aber kein Chirurg und auch kein Nutzfahzeugmechaniker bin, kann das lustig werden.
Frank Erwentraut hat mir dann noch schnell ne Explosionszeichnung der Pumpe geschickt, sodaß ich zumindest ungefähr wußte, was zu entfernen war.
Mit Katja‘s Hilfe ging das besser als gedacht. Zunächst hatte ich Zweifel und bin von einer größeren OP ausgegangen. Aber mit ein bißchen WD40 und gutem Willen haben sämtliche Schrauben gut losgelassen, obwohl sie 32 Jahre in ihrer Position festgewachsen waren.
Die Werkstatt bekommt es sicher in der halben Zeit hin, aber auch bei uns war das Ding dann irgendwann raus und wir hoffen, dass der Einbau morgen ähnlich gut funktioniert. In erster Linie hoffe ich, dass bei der Ersatzpumpe auch die benötigten Dichtungen bei sind, denn diese haben sich über die Jahre quasi aufgelöst.
Seid gespannt wie es morgen weiter geht. Wir sind es jedenfalls. Jetzt noch nen leckeren Whisky nach getaner Arbeit und dann ab in die Kiste. Schön wenn man diese direkt mit sich rumfährt.
Samstag, 07.08.2021: Wir sind wieder auf der Straße und der Dicke läuft wieder wie ein Uhrwerk. Keine komischen kratzenden Geräusche. Dafür, dass wir an einem Freitag Nachmittag mitten in einem Offroadpark mit einem 32 Jahre alten LKW gestrandet sind, ist dann alles unglaublich gut gelaufen.
Günther kommt am Samstag Morgen um 08:15 Uhr um die Ecke um mich abzuholen (ich hab die Zahnbürste noch im Mund :-). Günther ist 75 Jahre alt und arbeitet immer noch Freitags am Eingang zum Offroad-Gelände. Heute hat er eigentlich frei, aber was soll‘s, man kann ja wildfremden Menschen einfach mal aus der Patsche helfen - Spitzentyp!
Auf der Fahrt nach Lingen habe ich viele interessante Dinge aus Günther‘s Leben erfahren - ich sach nur Weinbrand-Cola ;-)
Bei Franke & Twiehaus in Lingen angekommen hab ich kurz bei Herrn Jansen auf der privaten Nummer durchgeklingelt, da wir ja dank Günther deutlich früher als angekündigt vor Ort waren. Günther fährt immer noch nen heißen Reifen. Muß irgendwie mit einem seiner früheren Job‘s als Taxifahrer zusammenhängen.
Herr Jansen hat wie versprochen die neue Wasserpumpe (inkl. alle benötigten Dichtungen) schon auf dem Tisch liegen. Noch eben 15 Liter Frostschutz dabei gepackt und schon geht es zurück zu unserem Schlafplatz in den Park. Hier herrscht am Samstagmorgen schon ordentlich Betrieb und Katja und ich bauen die neue Wasserpumpe ein, während Quads, Geländewagen und Monstertrucks um uns kreisen.
Der Einbau der neuen Wasserpumpe geht deutlich schneller als der Ausbau gestern. Wir wissen ja jetzt zumindest ungefähr, was wohin gehört :-)
Noch flux 22 Liter Frostschutz/Wasser im Verhältnis 50:50 nachgefüllt, nen halben Liter Öl nachgeschüttet, Luftdruck wieder auf 5,5 bar erhöht und wir sind wieder fit für die Straße.
Damit hätten wir ehrlich gesagt gestern Nachmittag nicht gerechnet. Dank der Hilfsbereitschaft der Menschen hier im Park und auch in der Community sind wir ruck zuck wieder startklar. - Spitze & Vielen Dank an Alle, die an dieser kleinen Rettungsaktion beteiligt waren !
Am Nachmittag sind wir dann noch ein paar Kilometer weiter gefahren und haben Alex Enes und seinen Hund Jacky besucht, der uns ebenfalls seine Hilfe angeboten hatte, als er von unserem Problem gelesen hatte. Alex baut seit ca. 2 Jahren einen 120-25 um und aus und wir verfolgen seine Arbeit ungefähr genauso lange in den sozialen Medien. Die Qualität seiner Arbeit kann sich locker mit der professioneller Ausbauer messen - in vielen Bereichen ist sich sicher auch ein Stück besser. Wirklich beeindruckend was Alex da auf die großen Reifen gestellt hat.
Abends hat uns Alex dann auch noch sehr lecker bekocht und bei ein paar gemeinsamen Bierchen wurden dann etwas über große Auto‘s und „die Szene“ gequatscht. Da Alex uns einen Platz für die Nacht auf seinem Gelände angeboten hat, mußte Mr. K. dann heute auch nicht mehr angeschmissen werden.
Morgen geht es dann weiter nach Delmenhorst, wo wir über ein relativ neues Portal einen Platz bei Privatleuten gebucht haben.
Montag, 09.08.2021: Gestern sind wir dann, nachdem ich nochmal 2 Liter Frostschutz/Wasser nachgefüllt habe, gegen Mittag bei Alex aufgebrochen und haben uns auf den Weg nach Delmenhorst gemacht. Den größten Teil über die B213, was sich sehr angenehm fahren ließ.
Angekommen auf dem Hullener Hof bei Ina und Tom, mußten wir den Dicken erstmal durch die recht schmale Einfahrt zu unserem Stellplatz manövrieren. Dank Katja‘s Hilfe als Einweiserin gar kein Problem und so stehen wir hier für die nächsten 2 Tage direkt an der Kuhwiese im ländlichen Niedersachsen.
Abends gab es dann noch ein sehr gelungenes Parmesan-Risotto und es ging nach zwei eher anstrengenden Tagen relativ früh ins Bett. Es hatte gegen 20:30 Uhr sowieso angefangen zu regnen, sodaß es drinnen angenehmer war als draußen. Heute Morgen ist die Sonne aber schon wieder da und wir genießen die Ruhe auf unserem Platz bei einem leckeren Womo-Kaffee.
Mittwoch, 11.08.2021: Dienstag sind wir dann nach 2 ruhigen und entspannten Tagen auf dem Hullener Hof gegen 10:30 Uhr in Richtung Wilster aufgebrochen um Katja‘s Schwester zu besuchen. Eigentlich ein kurzer Rutsch, nicht aber, wenn man die A7 nimmt :-( Gute 1 1/2 Stunden im Stau gehangen.
In Wilster angekommen haben wir unseren Platz für die Nacht aufgeschlagen, Katja und Tina sind einkaufen gegangen und zum Abendessen gab es leckeren Fisch.
Tugger hat sich in der Zwischenzeit Katzenfernsehen - sehr spannend.
Eigentlich wollten wir dann heute relativ früh in Richtung St. Peter aufbrechen, daraus wurde aber leider so schnell nix, da zunächst der leckende Boiler abgedichtet werden mußte. Außerdem mußten wir noch etwas einkaufen und so sind wir erst um ca. 15:30 Uhr auf dem Strandparkplatz in SPO eingetroffen. Allerdings hat das Wetter für die Verspätung entschädigt. Sand an den Füßen und Pfoten und Sonne von oben.
Jetzt fühlt sich das an wie Urlaub.
Es gab Spaghetti Aglio e Olio zum Abendessen am Strand und wir sind dann noch ein bißchen ins Dunkele reingefahren, da wir die Zeit am Strand ausgekostet haben. Gelandet sind wir ganz unspektakulär auf dem Aldi-Parkplatz in Bredstedt. Von hier aus geht es morgen weiter zu unserem eigentlichen Urlaubsziel „Strandcamping Börsmose“.
Das sind nur 155km von hier und da der Aldi um 7:00 Uhr auf macht, werden wir sicher relativ frühzeitig dort sein.
Ach ja, gestern haben wir auch noch etwas mit dem Luftdruck in unseren Reifen rum-experimentiert, da sich bei 5,5 bar auf der Autobahn eine deutliche Abnutzung an den Stollen innen und außen gezeigt hat.
Wir haben den Druck dann auf 4,7 bar reduziert und “die Würmchenbildung“ war weg.
Bei dem Preis, der für so einen Reifen aufgerufen wird ist es sicher lohnenswert, hier ein bißchen pfleglich mit dem schwarzen Gold umzugehen. Wir halten das im Auge und ich sollte unseren Dicken sicher bei nächster Gelegenheit auch mal achsweise wiegen.
Freitag, 20.08.2021: Jetzt haben wir ne gute Woche nix geschrieben und einfach die Ruhe genossen. Wir sind, wie erwartet, recht früh von anliefernden LKW geweckt worden und sind so gegen 06:30 Uhr vom Aldi-Parkplatz verschwunden. Hat auch was, so früh unterwegs zu sein. Vor allem den großen Vorteil in unserem Fall, dass wir so ziemlich die ersten an diesem Tag waren, die den Strand auf Römö befahren haben.
Wir haben uns ein ruhiges Eckchen gesucht und erstmal Frühstück gemacht. Es hat nicht lange gedauert und wir haben Besuch bekommen von Thorsten und Marina mit Ihrem 1735.
Von den beiden haben wir uns dann auch direkt die Bezugsquelle für unsere neuen Campingstühle geben lassen. Sowas von bequem - nochmal vielen Dank euch beiden !!!
Wir sind dann noch bis zum Nachmittag am Strand geblieben, bevor wir uns in Richtung Börsmose Strandcamping aufgemacht haben. Wieder nur ein kurzer Ritt und wir finden auf dieser Tour raus, dass alles zwischen 0 und 200km pro Tag sehr angenehm zu fahren ist. Viel mehr muß es für uns nicht sein.
Direkt neben unserem Campingplatz hinter den Dünen kann man ebenfalls mit dem Fahrzeug auf den Strand, was wir die kommenden Tage ausgiebig genutzt haben. Dänemark ist toll!
Angekommen haben wir uns erstmal eingerichtet und uns mit den Nachbarn (aus Husum) bei einem „Verteiler“ nach dem Abendessen angefreundet.
Sehr entspannte Gesamtstimmung hier auf dem Camping mit freier Platzwahl. Das Wetter wurde die kommenden Tage zunehmend schlechter aber ein paar Sonnenminuten gab es dank ordentlich Wind auch regelmäßig.
Wir sind mit Tugger durch das angrenzende Naturschutzgebiet gewandert oder eben am Strand entlang, haben mal Wäsche gemacht, gelesen, gekocht, gebacken und die Seele baumeln lassen.
Ach ja, Katja‘s runden Geburtstag am 15.08. haben wir natürlich auch ein bißchen gefeiert.
Am 18.08. haben wir uns dann etwas verfrüht wieder auf den Heimweg gemacht, da das Wetter nicht wirklich mitgespielt hat und wir lieber etwas weniger Strecke pro Tag auf der Rückreise machen wollten.
So sind wir am Mittwoch Abend auf einem Stellplatz am Nord-Ostsee-Kanal bei Rendsburg gelandet, wo wir vorne Schiffchen und hinten kleine Flugzeuge beobachten konnten. Für die Durchreise sicher i.O.
Gestern ging es dann weiter in die Lüneburger Heide wo wir jetzt für 2 Tage auf einem Natur-Campingplatz bleiben, bevor es dann nach hause geht.
Dort werden wir für die Reise noch ein paar Dinge nachbessern/nachrüsten, allerdings erst, nachdem wird kommende Woche aus der großen in die kleine Wohnung umgezogen sind.
Auf einen Herbst/Winter im Süden freuen wir uns jetzt schon, speziell nach dem durchwachsenen Wetter der letzten Tage. Dänemark steht aber sicher auch bald wieder auf unserer Reiseliste.
Sonntag, 22.08.2021: Wir sind gestern Stau-bedingt dann doch noch auf dem Kastanienhof bei Katrin, Frank und Hanna gelandet und das war verdammt ne sehr gute Entscheidung. Wir hatten einen wirklich schönen, entspannten Tag an der Eselwiese und Abends gab‘s ein Lagerfeuer und gute Gespräche.
Hier sind wir mit Sicherheit nicht das letzte mal gewesen und können uns gut vorstellen, hier im kommenden Frühjahr auch mal ein paar Tage UgH zu verbringen, denn Arbeit gibt‘s auf so nem Hof immer genug.
Jetzt geht‘s nach dem Frühstück aber wirklich zurück nach Lüd. um die Hausübergabe vorzubereiten und ein paar Kleinigkeiten am Kabenzmann zu verbessern.
Wir hoffen, dass es nicht zu lange dauert, bis wir uns auf unsere erste, längere Tour in den Süden aufmachen können. Bis dahin - Die Kabenzmänner*innen
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